Mein beruflicher Weg

 

Mein früh erwachtes Interesse an Fragen wie "Ist es möglich, in dieser Welt der Gegensätze dauerhaft glücklich zu sein?" und "Wie können Menschen glücklich werden und bleiben?" ließ mich schon in der Jugend klar erkennen, dass das Studium der Psychologie das Richtige für mich sein würde. So begann ich 1978 mein Studium an der Georg-August-Universität in Göttingen und bald auch parallel mit den ersten Therapieausbildungen in Gesprächstherapie und Psycho-Drama-Therapie (einer Methode, die u.a. mit dem "inneren Team" arbeitet).

Nach Abschluss des Studiums unterstützte ich von 1986 bis 1989 als Suchtberaterin und -therapeutin im offenen Jugendstrafvollzug in der Jugendanstalt Göttingen junge Männer, deren - oft von traumatischen Erlebnissen geprägter - Lebensweg sie in eine Abwärtsspirale geführt hatte, aus der sie sich alleine nicht mehr befreien konnten.

Von 1989 - 90 arbeitete ich bei der Straßensozialarbeit Göttingen mit obdachlosen, oft drogen- oder alkoholabhängigen Menschen im Rahmen einer Vertretungsstelle. Dort hatte ich Gelegenheit die Lebensgeschichten vieler Menschen kennenzulernen, die in ihrer Kindheit und Jugend nicht die nötige Zuwendung und Unterstützung erhalten hatten und dann im Laufe der Jahre an den Herausforderungen des Lebens gescheitert waren. Ihre oft negativen Gedanken über sich, die Welt und das Leben ließen mich aufhorchen und nach Möglichkeiten Ausschau halten, wie solche Denkmuster verändert werden können.

Da kam es mir grade recht, dass mir 1991 eine Jahresstelle in einem Forschungsprogramm zum Thema "Mentaltraining" an der Universität Göttingen angeboten wurde. Im Rahmen dieser Forschungsarbeit stieß ich auf die wesentlichen Wirkfaktoren bei der Bildung und Veränderung von mentalen Mustern, was mich motivierte, nach erprobten Behandlungswegen zu suchen und neue zu entwickeln, die mit diesen Wirkfaktoren arbeiten.

Ich übte mich in den folgenden Jahren in der Entwicklung individueller Mentaltrainings, erlernte einige weitere Therapiemethoden und sammelte in meiner 1992 eröffneten Praxis erste praktische Erfahrungen. Insbesondere die Methoden der (Psycho)Kinesiologie und die Arbeit mit Trancezuständen faszinierten mich, waren sie doch sehr wirkungsvoll und gleichzeitig sehr sanft. Die meisten meiner Klienten berichteten - genau wie die jungen Männer im Strafvollzug und die obdachlosen Menschen - von Lebenswegen, die weniger belastend hätten sein können, wenn sie in ihrer Kindheit und Jugend die nötige Zuwendung und Förderung bekommen hätten. So reifte in mir der Entschluss, mich fortan traumatisierten Kindern und Jugendlichen zuzuwenden, um ihnen mit meiner Zuwendung, Förderung und Unterstützung zu helfen, ein gelingendes Leben zu entwickeln.

Obwohl mir die Unterstützung meiner erwachsenen Klienten viel Freude bereitete, schloss ich Ende 1994 meine Praxis und eröffnete 1995 die "Familiengruppe Falkennest", ein kleines Kinderheim, in dem jeweils 5 bis 6 Kinder mit und ohne Behinderungen mit mir, meinem Lebenspartner und unseren leiblichen Kindern, später auch mit unseren Mitarbeitern, wie in einer Großfamilie zusammen leben ( s. www.familiengruppe-falkennest.de). In dieser Zeit veröffentlichte ich ein Buch und etliche Fachartikel zum Thema "Pflegekinder" und "traumatisierte Kinder"     ( www.schulz-kirchner.de/filespp/ebel_praxisbuch.pdf )

Die Familiengruppe besteht bis heute und wir leben nach wie vor gemeinsam in unserem großen Haus. Mein Partner und ich bekleiden seit 2012 die "Großelternrolle" für die Kinder, während unsere deutlich jüngeren Teamer nun liebevoll die Elternrolle ausfüllen. Dies gab mir den Freiraum, meine therapeutischen Kompetenzen auch wieder der Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen und eine Praxis für Therapie und Coaching zu eröffnen.

Da die bei uns aufwachsenden Kinder in ihrer frühen Kindheit traumatischen Erlebnissen bzw. Lebensumständen ausgesetzt waren, hatte ich viel Gelegenheit, mich mit den unterschiedlichsten Symptomatiken und Störungsbildern vertraut zu machen und herauszufinden, wie traumatisierten und bindungs-/  beziehungsgestörten Kindern und Jugendlichen pädagogisch und auch psychologisch am Besten geholfen werden kann. Um die best möglichen und wirkungsvollsten Therapien und Interventionen selbst einsetzen zu können, ließ ich mich im Laufe der Jahre an renomierten Instituten zur Mediatiorin, ROMPC-Therapeutin/ -coachin, Hypnosetherapeutin/-coachin und zum EmotionsCode-Practitioner ausbilden. Dies kommt den jungen Klienten meiner Praxis und Ihren Bezugspersonen bei meiner therapeutischen und beratenden Tätigkeit heute zugute.

Parallel zu meiner Arbeit und zu den Therapieausbildungen habe ich mich all die Jahre weiterhin intensiv mit philosophischen und spirituellen Fragen und Wegen beschäftigt, ungewöhnliche Erfahrungen und hilfreiche Erkenntnisse sammeln können, sodass es mir heute möglich ist, zusätzlich zur therapeutischen oder beratenden Sicht, auch einen fundierten spirituellen Blickwinkel einzunehmen und philosophisch-spirituelle Entwicklungsprozesse zu begleiten.